Schon Tage zuvor genoss die Auswärtsfahrt nach Lausanne höchste Medienpräsenz. Die klubeigene Zugbegleitung war das Thema Nummer 1 – bei 20 Minuten online passend abgelegt im Dossier „Hooligans, Ultràs und andere Chaoten“. Die Ostkurve versammelte sich – für einmal in gelben Shirts – und trat so zahlreich die Auswärtsfahrt an. Abgesehen von den vielen mitgereisten Journis verlief die Fahrt aus Sicht der Fans nicht anders als sonst; friedlich und gut gelaunt. So sollte auch der Tenor am Folgetag in der Presse lauten.
Da in Lausanne alle Busse mysteriöserweise über Nacht verschwunden waren, mussten die Fans wohl oder übel den Aufstieg zur Pontaise zu Fuss bewältigen. Absolut verständlich; es ist weitaus günstiger, die halbe Stadt mithilfe von Polizisten grossräumig zu sperren statt ein paar Busse fahren zu lassen. Dank der körperlichen Anstrengung blieb es auf dem Marsch auch akkustisch ruhig. Prickelnd wurde es beim Stadion für die aufgebotenen Securitas-Mitarbeiter; sie durften die verschwitzten Fans abtasten.
Der Gästesektor war prall gefüllt und bereits beim Einlaufen des Teams wurden die ersten Lieder angestimmt. Die Heimkurve von Lausanne hatte etwa den Charme (und auch die Grösse) der Winterthurer Sirupkurve. Einzig die Tribüne hörte man ab und zu – ansonsten waren es die Berner, welche das Stimmungsdiktat übernahmen. Mit Rauch, Pyro und Wurfrollen gab es ein schönes Intro von Berner Seite. Auf dem Platz wurde zwar nicht gerade ein Feuerwerk gezündet, es wurde aber in die richtige Richtung gespielt. Umso erstaunlicher als Farnerud bereits in der 7. Minute den YB-Führungstreffer erzielte. Solche Effizienz war man sich von YB gar nicht gewohnt. Die Berner drückten weiter und wollten mehr. Und das bekamen Sie. Nach einem Lausanner Fehlpass in der 31. Minute nutzte Farnerud die Gunst der Stunde und erhöhte auf 2:0. Seine Leistung wurde durch eine tobende Kurve honoriert. Das freute den Schweden so sehr, dass er mit dem breitesten Grinsen seit Chapuisat über die Bande sprang und sich am Zaun von der Kurve feiern liess. Die zweite Halbzeit war zum Vergessen. Der Vollständigkeit halber sei das 3:0 durch Nuzzolo in der 86. Minute erwähnt. Die Leistung genügte gegen den Tabellenletzten und so wollen wir das mal stehenlassen.
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