Donnerstag, 22. September 2011

In den Farben getrennt- In der Sache vereint

Es war ein schöner Mittwochabend, als der BSC das neue Xamax am Wankdorf empfing. Seit der Übernahme durch Tschagajew war es die erste Direktbegegnung zwischen den beiden Teams, welche immer hart umkämpfte Spiele lieferten. Doch wusste man bereits im Vorfeld, dass diese Spiele der Geschichte angehören werden: Durch die Übernahme und dem Wirbel um den Club, welche sogar ein neues Logo tragen muss, verlor Xamax seine Bissigkeit und, was noch viel schlimmer ist, seine Traditionen und seine treuesten Supporter. Die Begegnungen zwischen den Bernern und den Neuenburgern, welche an Spannung und Kampf immer Besonderheit in der sonst brachen Nationalliga geniessten, sind vorübergehend Geschichte. Das Spiel verkam zu einem Showlaufen, für YB sowie für Tschagajew.

Denn obwohl an diesem Abend der Fussball im Vordergrund stehen sollte, war es doch die Präsenz des reichen Mannes, welcher die Gemüter erhitzte. Mit einem Plakat "Love Football-Hate Tschagajew" und Gesänge in Richtung Loge verbündete sich die Ostkurve mit den angereisten Supporter aus Neuenburg. Die "Willkommensgrüsse" aus Bern sollten angekommen sein.

YB gewann das Spiel 4:1. Bereits in der ersten Halbzeit verlor Xamax einen Spieler, da er die rote Karte sah. Das Tor von den Neuenburgern war überhaupt kein Zeichen, dass YB das Spiel nicht im Griff hatte. Wölfli unterlief ein Fehler und so geschah der Treffer. Das kann passieren. Über die ganze Spielzeit war aber YB das bestimmende Team, von Spannung und Kampf keine Spur.

Ben Kalifa erzielte sein erstes Tor für YB. Nun bleibt zu hoffen, dass sich sein Knoten gelöst hat. Mayuka spielte sehr stark und erzielte zwei Treffer. Seine versuchte Bicicletta zeugt von Mut und Selbstvertrauen. Der dritte Torschütze war Christoph Spycher, dessen Weitschuss durch einen Ablenker ins obere Eck befördert wurde.

Tschagajews Trupp verlor. Es war nicht das alte Xamax, dass im Wankdorf auftrat. Man merkte, dass Spieler sowie die Anhänger mit der gesamten Situation nicht zufrieden sind, und nicht zufrieden sein können.

In den Farben getrennt- In der Sache vereint. Bleibt zu hoffen, dass die Fussballschweiz zusammenhält und dem Autor des neuen Kapitels in der fortwährenden Kapitalisierung unseres Fussballs die Feder ausreisst!

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