Mittwoch, 2. Mai 2012

YB 1:0 FCZ [01.05.2012]


Die Stimmung unter den YB-Fans war gut wie schon lange nicht mehr. Nachdem am Sonntagabend die Meldung über Gross‘ Abgang die Runde gemacht hatte, herrschte in Bern bereits wieder Euphorie. Dass die Glatze Hagist und den Langen gleich mitnahm, schien die Stimmung nur noch zu verbessern. Die Übergangslösung liess sich dann auch sehen; Piserchia – zum fünften Mal Interimscoach – mit Häberli als Assistent an der Seitenlinie, Paolo „Pole“ Collaviti als Goalietrainer und Fryand als Konditionstrainer. Marco Wölflis Aussage nach dem Spiel, man wolle nun den zweiten Rang erreichen, war YB-typisch vielleicht ein bisschen zu euphorisch; es ging aber in die richtige Richtung.

Es wurde auch noch Fussball gespielt. Etwas über 17‘000 Zuschauer fanden sich im Wankdorf ein. Nach der Entlassung Gross‘ könnte diese Zahl seit langem wieder einmal gestimmt haben, waren doch nun sicher mehr Saisonabi-Besitzer anwesend als an den Spielen zuvor.

Mit Pyros und einem Spruchband verabschiedete die Kurve den Höngger Starcoach auf ihre Weise: „ES YB-HÄRZ BEWÜRKT MEH AUS E GROSSE LOHN – ERMINIO, FRY U HÄBI, LÖHTS LA POLE“. Auch die zahlreich angereisten Zürcher zeigten eine schöne Pyro-Show zu Beginn und machten anschliessend auch regelmässig akustisch auf sich aufmerksam.

In der Ostkurve konnte die Trainer-Euphorie leider noch nicht ganz in Stimmung umgesetzt werden. Auf dem Platz startete YB ungewohnt mit einer 4-3-3 Aufstellung. Sonst wurde nicht viel geändert, ausser dass Degen keinen Platz im Aufgebot fand. YB startete sofort ins Spiel und suchte das Tor. Es schien als wären auch die Spieler befreit von der ganzen Gross-Geschichte. Der Sündenbock war ja nun gefunden. Die Berner dominierten die erste Halbzeit und kamen zu unzähligen Torchancen. Zweimal landete der Ball im Tor: in der 17. Minute durch Mayuka und in der 42. durch Bobadilla. Beide Tore hätten nach Regelwerk zählen müssen, der Schiedsrichter anerkannte aber nur das zweite und so lautete der Pausenstand 1:0.

In der zweiten Halbzeit wurde dann schmerzlich bewusst, dass doch nicht alles nur am Trainer lag. YB liess kräftig nach und so erspielten sich die Zürcher nach und nach mehr Chancen. Zwar kamen auch die Gelbschwarzen nach wie vor zu Tormöglichkeiten, die drei Punkte standen aber zeitweise ziemlich auf der Kippe.

Wie auch immer, am Schluss stand es 1:0 und YB wurde wieder einmal bejubelt. Balsam für die Seele der Spieler. Balsam für die Seele der Fans. Nur einer ist immer noch überzählig: „OB PHASE 1,2 ODER 3 – OERTIGS ZEIT IST BALD VORBEI“.

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