Die Stimmung unter den YB-Fans war gut wie schon lange nicht
mehr. Nachdem am Sonntagabend die Meldung über Gross‘ Abgang die Runde gemacht
hatte, herrschte in Bern bereits wieder Euphorie. Dass die Glatze Hagist und
den Langen gleich mitnahm, schien die Stimmung nur noch zu verbessern. Die
Übergangslösung liess sich dann auch sehen; Piserchia – zum fünften Mal
Interimscoach – mit Häberli als Assistent an der Seitenlinie, Paolo „Pole“
Collaviti als Goalietrainer und Fryand als Konditionstrainer. Marco Wölflis
Aussage nach dem Spiel, man wolle nun den zweiten Rang erreichen, war
YB-typisch vielleicht ein bisschen zu euphorisch; es ging aber in die richtige
Richtung.
Es wurde auch noch Fussball gespielt. Etwas über 17‘000
Zuschauer fanden sich im Wankdorf ein. Nach der Entlassung Gross‘ könnte diese
Zahl seit langem wieder einmal gestimmt haben, waren doch nun sicher mehr
Saisonabi-Besitzer anwesend als an den Spielen zuvor.
Mit Pyros und einem Spruchband verabschiedete die Kurve den
Höngger Starcoach auf ihre Weise: „ES YB-HÄRZ BEWÜRKT MEH AUS E GROSSE LOHN – ERMINIO, FRY U HÄBI,
LÖHTS LA POLE“. Auch die zahlreich
angereisten Zürcher zeigten eine schöne Pyro-Show zu Beginn und machten
anschliessend auch regelmässig akustisch auf sich aufmerksam.
In der Ostkurve konnte die Trainer-Euphorie leider noch
nicht ganz in Stimmung umgesetzt werden. Auf dem Platz startete YB ungewohnt
mit einer 4-3-3 Aufstellung. Sonst wurde nicht viel geändert, ausser dass Degen
keinen Platz im Aufgebot fand. YB startete sofort ins Spiel und suchte das Tor.
Es schien als wären auch die Spieler befreit von der ganzen Gross-Geschichte.
Der Sündenbock war ja nun gefunden. Die Berner dominierten die erste Halbzeit
und kamen zu unzähligen Torchancen. Zweimal landete der Ball im Tor: in der 17.
Minute durch Mayuka und in der 42. durch Bobadilla. Beide Tore hätten nach
Regelwerk zählen müssen, der Schiedsrichter anerkannte aber nur das zweite und
so lautete der Pausenstand 1:0.
In der zweiten Halbzeit wurde dann schmerzlich bewusst, dass
doch nicht alles nur am Trainer lag. YB liess kräftig nach und so erspielten
sich die Zürcher nach und nach mehr Chancen. Zwar kamen auch die Gelbschwarzen
nach wie vor zu Tormöglichkeiten, die drei Punkte standen aber zeitweise
ziemlich auf der Kippe.
Wie auch immer, am Schluss stand es 1:0 und YB wurde wieder
einmal bejubelt. Balsam für die Seele der Spieler. Balsam für die Seele der
Fans. Nur einer ist immer noch überzählig: „OB PHASE 1,2 ODER 3 – OERTIGS ZEIT
IST BALD VORBEI“.
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