Montag, 25. Oktober 2010

YB - Bellinzona [1:1]

Wie erwartet war der Zuschaueraufmarsch grösser als nur drei Tage zuvor gegen Odense. Die 5-Liber-Kids mitgerechnet begaben sich an diesem verregneten Sonntag 21‘676 Zuschauer ins Wankdorf. Optisch schien das Stadion jedoch halbleer, vor allem der Gästesektor war mit gut 40 Tessinern gewohnt schlecht gefüllt.

Auf dem Platz startete Bellinzona aggressiv und ging grob in die Zweikämpfe. YB jedoch kombinierte schön und es sah eigentlich gar nicht so schlecht aus – wäre der finale Pass nicht jeweils bei einem Hellblauen gelandet. Kam er mal an, so war meist ein nicht geahndetes Foul die Folge. Die im letzten Matchbericht „gelobte“ Chancenverwertung blieb aus und so schaffte es Nef, völlig alleinstehend den Ball am Tor vorbei zu köpfen. In der 33. Minute spielte Costanzo einen Pass in die Mitte auf Lulic, dieser legte sich den Ball vor, drückte ab und hämmerte den Ball via Latte ins Netz. Was für ein Tor! 1:0 für die Young Boys! Verdient, so auch die Meinung des SF: „YB hätte nach 33 Minuten auch 3:0 führen können“. Nein, nicht können – müssen!! Und genau das sollte YB an diesem Tag zum Verhängnis werden. In der 41. Minute griff Bellinzona zum ersten Mal gefährlich an – und da sich keiner so recht um Mattila kümmerte, traf dieser zum 1:1. Wie absurd dieses Tor war zeigt die Tatsache, dass Wölfli bis zu diesem Zeitpunkt keine einzige Ballberührung hatte.

Zur zweiten Halbzeit gibt es herzlich wenig zu sagen. In der 71. Minute der vermeintliche Siegestreffer durch Degen. Da die Tessiner aber schneller fielen als Dominosteine, wurde unsere Nummer 21 eines Fouls bezichtigt – folglich kein Tor und weiterhin unentschieden. Auch wenn Schiedsrichter Laperrière scheinbar schlecht pfiff, YB kam trotzdem zu weiteren vielversprechenden Chancen. Diese aufzuzählen wäre aber sinnlos. YB scheiterte – wie so oft – an seiner Unfähigkeit Tore zu schiessen.

Dank diesem Punkt sind wir nun gleichauf mit den Top-Teams der Liga: Thun, Xamax und Bellinzona. Die Meisterschaft könnte eigentlich gerne zu Ende sein; Basel nicht Meister, GC steigt ab und wir können uns auf den Europapokal konzentrieren. So einfach wär‘s…

YB - Odense [4:2]

Wie schon beim letzten Europapokal-Spiel war der Zuschaueraufmarsch eher gering. Gerade mal 12‘511 Nasen wollten das Spiel gegen den dänischen Tampon-Lieferanten sehen. Die Stimmung war anfangs eher mässig – ob das auf die frühe Anspielzeit oder den fehlenden Alkohol im Bier zurückzuführen war blieb unklar. Auf alle Fälle hatte auch unser Team auf dem (Kunst)Rasen seine liebe Mühe. So wurde YB in den ersten 25 Minuten vor allem angegriffen – torgefährliche Szenen gab es in dieser Phase aber auch für die Dänen keine. Pünktlich auf die 25. Minute dann die erste vielversprechende Szene für Bern – Odense klärte zum Eckball. Nur eine Minute später aber bereitete Costanzo vor, Bienvenu traf zum 1:0!

Der Jubel der Fans eher verhalten, als wäre das Tor sonneklar gewesen (was es angesichts des Wetters und des Spielverlaufs aber nicht so war…). YB agierte nach dem Führungstor nicht passiv wie sonst und so kamen sie auch zu weiteren Chancen. In der 34. Minute war es Sutter, der nach einem schönen Sololauf abdrückte – und traf! 2:0! Nun endlich begann auch die Kurve sich zu steigern, und die Lieder kamen etwas lauter rüber – so richtig vermochte der Support aber noch nicht zu überzeugen.

Odense startete effizient in die zweite Hälfte: Utaka traf in der 48. Minute zum 2:1! Ansonsten glich das Spiel der ersten Halbzeit – keine Mannschaft vermochte es, das Spieldiktat zu übernehmen. Hochstrasser verpasste das Tor in der 60. Minute nur knapp, Degen hingegen verwertete seine Chance eine knappe Minute später zum 3:1! Vier Minuten später ein erneuter Schuss aufs dänische Tor durch unsere Nummer 21 – während die Kurve lautstark protestierte und ein Handspiel im Strafraum gesehen hatte, entschied der holländische Ref auf Eckball.

In der 74. Minute war es erneut Degen, welcher auf sich aufmerksam machte. Lanciert durch Lulic wirbelte Degen Richtung gegnerisches Tor, wo er den Ball an seinen Mitspieler zurückspielte – dieser schob den Ball quasi via Torwart über die Linie zum 4:1! Auch wenn YB einige gute Chancen nicht nutzte, so war deren Auswertung für unsere Verhältnisse eigentlich relativ gut.

Letzte erwähnenswerte Aktion des Abends war ein angebliches Foul des zuvor eingewechselten Jemal im eigenen Strafraum. Beim folgenden Penalty wählte Wölfli die richtige Seite, war mit den Fingerspitzen sogar noch am Ball, konnte aber schlussendlich das Schlussresultat von 4:2 nicht verhindern. Es bleibt zu hoffen, dass unser Weiterkommen nicht von der Tordifferenz abhängig sein wird…

Nach dem Spiel strömte das Volk in die warmen Stuben – zuhause oder in der Stadt. Trotz dem Vorrücken auf den 2. Gruppenplatz kam in Bern noch keine Euphorie auf – man ist sich bewusst, dass noch schwierige Spiele kommen. Doch die Hoffnung aufs Weiterkommen (und dadurch vielleicht auch bessere Anspielzeiten) ist präsent in den gelb-schwarzen Köpfen der Ostkurve! AUF NACH DÄNEMARK!

Montag, 4. Oktober 2010

03.10: FC Luzern- YB

Begleitet von viel Sonnenschein, guter Laune und Bier traten die Fans von den Berner Young Boys die Reise nach Emmenbrück an, wo es im Ausweichstadion "Gersag" gegen den FC Luzern ging, dem aktuellen Leader. Geschätze 300 Anhänger waren dabei, wodurch der Gästesektor doch genügend Platz bot. Erstaunlich befreitvon YB-Fans blieb die Tribüne. Mit 8'000 Zuschauern war das Stadion ausverkauft.



YB bot dem erstarkten Luzern die Stirn. Sie kämpften, erspielten sich Chancen und gaben sich grosse Mühe, die Abwehr rund um Zibung auszuhebeln. Dies gelang auch einige male, doch entweder fehlte den Bernern der Killerinstikt oder der Torriecher, wodurch etliche 100% Chancen leichtfertig vergeben wurden. Nicht vergessen bleibt der Auftritt von David Degen, welcher allein auf Zibung zulief und leider nur den Pfosten traf.



Luzern erspielte sich auch gute Chancen. Sie versuchten ihr Glück eher aus der Distanz. Viele male wurde Marco Wölfli mit Weitschüssen geprüt. Der YB- Torwart konnte das 0 0 bis zur Pause halten, doch in der 78' kam, was sich abgezeichnet hatte: Zverotic erzielte das 1 0, nach dem die Abwehr von YB gekonnt ausgehebelt wurde.



YB vermochte diesen Rückstand nicht mehr aufzuholen. Von der einstigen Gelassenheit in der Schlussphase warnicht viel zu spüren. Viel eher wurden die zugeteilten Aufgaben stark vernachlässigt, wodurch Pacar in der 90' Minute völlig freistehend das 2 0 erzielte.



YB grüsst vom 6. Platz

Freitag, 1. Oktober 2010

YB- Mehr als Pumpen

Nach durchzogenen Leistungen in den vergangenen Wochen erlangte YB im Europapokal Spiel gegen Getafe einen 2 zu 0 Sieg, welcher für die Stimmung und Motivation im Team nur förderlich sein kann.

Nun hat der neue Europapokal im Wankdorf Premiere gefeiert mit seiner doch fragwürdigen Anspielzeit um 1900 Uhr, dessen pro und contra sich im Gleichgewicht finden. Auf den Zuschauerstrom hatte dies aber keinen Einfluss gehabt, da dennoch 12'000 das Spiel mitverfolgten.

Das Auftreten von YB konnte bereits in den ersten Minuten nach Anpfiff gefallen. Nach nur 11 Minuten erzielte David Degen ein Tor, dessen Entstehen eher auf glückliche Umstände zurück zuführen ist. Der Berner setzte sich gegen die BurgerKing Abwehr durch und beförderte den Ball mit einem Rechtsschuss ins Netz.
Zwischenzeitlich verlor sich das Spiel im Mittelfeld, viele Fehlpässe von YB und die Abschlussschwäche der Madrilenen erhielten das Resultat bis zur Pause.

Nach der Pause war es YB, welche das Spiel in die Hand nahmen. Viele Chancen gab es nicht, aber dennoch kamen zum Teil harte Schüsse auf das Tor von Ustari, welcher mindestens 1km Laufarbeit hingelegt hat, und dies als Torhüter!
Obwohl YB keine zwingende Chance hatte, kam es, wie es kommen durfte: Degen beförderte mit dem linken Aussenrist den Ball über die Linie auf Pass von Scott Sutter, welcher eine saubere Partie lieferte. Auch der Doppeltorschütze war eine Hauptfigur in diesem Spiel.
Getafe versuchte nun, noch an den einen Punkt heranzukommen, doch sahen sie sich mit Marco Wölfli überfordert und zudem waren sie im Abschluss so schwach, dass sie bis auf ein paar wenige Schüsse nichts gefährliches zustande brachten.

Alles in allem war YB ein Tick besser als Getafe. Ob sich dies in Madrid wiederholen wird, kann man nicht sagen. Dies wird die Motivation und der Siegeswille zeigen.

Bei den YB-Spielern vermog zum zweiten Mal Alain Nef zu überzeugen. der Ersatz für Emiliano Dudar hat sich nach Anfansschwierigkeiten in der Abwehrreihe als solider Verteidiger profiliert. Auch mit seinen Distanzschüssen mag er zu gefallen.

Die Ostkurve konnte trotz Zuschauermangel gut singen, jedenfalls besser als am vergangen Sonntag gegen Thun. Die Lieder wurden mitgesungen und auch einige male wiederholt. Zudem sieht das Europapokal Shirt saumässig gut aus, THX!