Montag, 27. September 2010

BSC YB- FC Thun 2:2

Am 26. September war im Wankdorf wieder einmal Derby-Time. Von der gewöhnlichen und erwarteten Aggressivität und Stimmung war während des Spiels nicht viel zu spüren.

Wàhrend den ersten 20 Minuten beliessen es die beiden Mannschaften beim Abtasten. Beide Teams wollten dieses Spiel nicht verlieren. Vor allem für YB ging es um mehr als drei Punkte. Ihnen bot sich die Chance, näher an den Kantonsrivalen in der Tabelle zu rücken und den Titel der Nr. 1 im Kanton zurückzuholen.
In der 29. Minute begann dieser Plan positiv zu beginnen: Costanzo traff mittels Hammerschuss aus der 2. Reihe ins hohe Eck und brachte die BERNER in Führung. Ausser ein paar wenigen Chancen auf beiden Seiten bot die erste Hälft keine weiteren Höhen, eher bewegte sie sich auf einer Tiefe, welche den Tälern rund um Thun entspricht.

Die Ostkurve versuchte, wie in jedem Spiel die Spieler zu motivieren. Leider ist dies wohl nur möglich, sobald ein gewisser Alkoholpegel unter den Zuschauern erreicht worden ist. Dauersupport kam nur von den Fans, welche dennoch die Thuner ab in die Berge schickten.

DIe 2. Hälfte hatte mit 3. Toren, schönen Paraden der Torhüter und einer Derby-ähnlichen Schlussstimmung mehr zu bieten. In der 63. Minute erzielte der Thuner Glarner den Ausgleich. Die YB-Abwehr ermöglichte ihm dies mit einem desorienierten Auftreten, gerade 4 Thuner standen zum Schuss bereit.
14 Minute später erzielte Costanzo sein zweites Tor wieder aus der zweiten Reihe. Voraus ging eine wunderbare Parade des Torhüters Da Costa und einer riesen Chance von YB, welche durch Bienvenue ausgelöst wurde, welcher auf der Seite sehr gut gefiel. Nun begann das Derby, der Hass zwischen Stadt und Oberland. Thun drängte auf den Ausgleich, belagerten das Tor von Marco Wölfli, welcher wieder eine gute Partie lieferte. Dennoch konnte er den Ausgleich in der Schlussminute durch Proschwitz nicht verhindern.

Mit einem Unentschieden sind beide Teams gut bedient. Keiner war am Sieg näher. Somit bleibt YB in der Mitte der Tabelle stecken nach 10 Spielen.

Donnerstag, 23. September 2010

Auswärtssieg!

Am politischen Mittwoch mussten die Berner eine der längeren Reisen antreten - nach Sankt Gallen. Ob die aktuelle Unattraktivität des FCSG, das ungünstige Datum oder das Fehlen von freien Tagen (da alle für den Europacup gebraucht wurden/werden) für die eher niedrige Anzahl an Auswärtsfahrern verantwortlich war ist nicht klar. Die Nichtwahl von Herr Karin Keller-Sutter wurde in eindeutiger Sprache bereits auf dem Marsch skandiert und aufmerksame Ostschweizer stiegen sogar mit ein.

Gut 11'000 Zuschauer fanden sich zum Mittwochsspiel in der AFG Arena ein. Das scheint wenig, wenn man in Betracht zieht das der FCSG einen Zuschauerschnitt von gut 14'000 aufweist. Die Berner sind aber nach der bisherigen Saison trotz dem hohen Sieg in Spiez (noch) nicht der Publikumsgarant. Dies verhoffte man an diesem Abend natürlich zu ändern.

Da der Espenblock unter dem Motto "Todesstill" die ersten 10 Minuten schwieg, konnten die Berner akkustisch auf sich aufmerksam machen. Schmähgesänge gingen von der Berner Seite wie gewohnt Richtung Ostschweizer, jedoch dieses Mal in Richtung des BAG - dies wurde vom ganzen Stadion positiv zur Kenntnis genommen. Zum besseren Verständnis sei gesagt, dass es sich beim BAG um die Betriebsgruppe der AFG Arena handelt und nicht etwa um das Bundesamt für Gesundheit. Die Berner brachten aber auch in den folgenden 80 Minuten einen starken - der Menge entsprechenden - Support welcher eigentlich zufriedenstellte.

In der Startphase hatten beide Teams etwas Mühe sich zu finden, kamen aber vereinzelt auch zu Chancen. Es waren dann aber doch die Young Boys welche schneller ins Spielgeschehen fanden. Mit dem richtigen Rhythmus gings jeweils in Richtung des St Galler Tors. Der Verdienst kam in der 27. Minute durch Mayuka. Nach einer frechen Vorlage durch Degen, konnte er zu seinem ersten Tor einschieben. Dieses wurde dann auch entsprechend mit einem ca. 4.fachen Salto gefeiert. YB blieb weiterhin gefährlich und hatte die Oberhand über das Spiel, nicht zuletzt aber auch dank den guten Reflexen von Marco Wölfli.

6 Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit sah Doubai für ein Foul die gelb-rote Karte. Es war nicht die Unterzahl sondern eine Unaufmerksamkeit Degens welche die Espen für ihr Lausbuben-Tor ausnutzten. So stand es eher entgegen dem Spielverlauf 1:1 und auf Berner Seite schwante einem Böses. Doch YB blieb angriffig, wurde aber bedingt durch die Unterzahl nun doch vermehrt im eigenen Strafraum auch gefordert. Wölfli blieb jedoch stets Herr dieses Bereiches und trug so mehr als nur einen Teil zum Berner Erfolg bei. Dass sich die Berner nicht einschüchtern liessen zeigte der, wie immer, kämpferische Degen der knapp vor dem Strafraum nur noch mit einem Foul gestoppt werden konnte. Einige Minuten zuvor eingewechselt trat Raimondi den zugesprochenen Freistoss. Dieser prallte zwar von der Mauer ab, Mario schnappte sich jedoch wieselflink den Ball und bevor es jemand realisierte spielte er auf Mayuka welcher auch den zweiten Treffer aus Berner Sicht landete.

So stand es in der 65. Minute verdient 2-1 für die Gäste. Während die einen das 3-1 heraufbeschwörten, sehnten andere bereits den Schlusspfiff herbei. Als wäre es nicht bereits genug erwähnt worden; Wölfli war es zu verdanken, dass der Schlusspfiff effektiv die Erlösung brachte - die 3 Punkte waren im Sack.

Die mitgereisten Fans verabschiedeten sich lautstark mit dem "We Love You" ans Team - zuvor wurde der Name "Dudar" skandiert um die Solidarität mit ihm zu zeigen. Die anschliessende Blocksperre zeigte den Realismus der Kurve, denn trotz Sieg wollte noch kein richtiger Enthusiasmus aufkommen. Um vorne mitzuspielen braucht es von YB noch viel mehr als ein Unterzahl-Sieg in der Ostschweiz. Doch es ist ein guter Anfang und wenn der Schwung mitgenommen werden kann, dann könnte YBs Zukunkt doch wieder etwas rosiger aussehen. Wenn...

Nach dem Spiel verlief alles sehr friedlich. Einzig negativ fiel wie gewohnt die überrissene Anzahl an Polizisten auf. Das dies nicht nur uns auffiel zeigte eine Frau im mittleren Alter, welche mit der S-Bahn nach Gossau wollte; "Wieso hätts hie so vill Polizischte?" Erklären konnte es ihr niemand so Recht, und so reisten die Berner friedlich ab während die Robocops noch einige Personenkontrollen durchführten - selbstverständlich auf Video festgehalten fürs jährliche "Best Of" DVD der Kantonspolizei St Gallen. Wir freuen uns aufs nächste Mal!