Mittwoch, 30. November 2011

Winterthur - YB [Cup]

1500 Berner hätten im Gästesektor Platz gehabt. Hätten. Doch YB hatte in den Spielen zuvor enttäuscht und so kamen nur knapp 600 Nasen. Als Intro gab es auf Berner Seite eine Choreo mit Fähnchen - die Winterthurer zeuselten.

Die Stimmung im Gästeblock blieb eher verhalten. Gründe dafür gab es einige. Der langgezogene Sektor. Die frühe Anspielzeit. Oder ganz einfach die magere Darbietung auf dem Feld.
Rein arithmetisch hatte YB sowohl mehr Ballbesitz wie auch Torchancen. Eigentlich aber spielten sie wie eine Schülermannschaft an einem Grümpelturnier. Ein inexistenter Teamgeist, unzählige Ballverluste und Fehlpässe sowie eine panische Angst auf das Tor zu schiessen. So spielte man entweder unter dem Motto "nimm lieber du dr Bau" oder dann halt "wiso abgäh?". Dazwischen gab es einige brauchbare Zusammenspiele, die dann im Abschluss scheiterten. Und so war es eigentlich auch keine Überraschung dass der FCW durch ein Tor Begondos in Führung ging.

Immerhin realisierten die Herren in gelb und schwarz in diesem Moment den Ernst der Lage und begannen nun doch mit etwas mehr Druck zu spielen. Es sind ja nur Profis und sie spielen auch nur am Wochenende Fussball. Wieso also sollten sie von Anfang an spielen als ginge es um etwas?
Wieso nicht erst einmal einen Rückstand zulassen um etwas Spannung aufzubauen?

Die Einwechslung von Ojala - notabene einem Verteidiger - gegen, nennen wir ihn Stürmer, Schneuwly war an diesem Nachmittag nur ein Ausdruck der Verzweiflung YBs. Der darauffolgende Ausgleich zum 1:1 durch Degen war Pflicht und soll deshalb an dieser Stelle nicht speziell vorgehoben werden.

Schlussendlich war YB sogar unfähig in der regulären Spielzeit zu verlieren. So mussten die Berner Anhänger für eine unnötige Verlängerung und ein peinliches Penalty-Schiessen in der Eulach-Stadt verharren.

Immerhin in einem Punkt sind wir erfolgreich: im Verfehlen der Saisonziele.

Basel 1 - 0 YB

Nach der bitteren Niederlage am Genfersee wollten die Fans eine Reaktion sehen. Ausgerechnet gegen das formstarke Basel musste sich YB beweisen. Und das Ganze auch noch im Joggeli, wo die Statistik schon im Voraus gegen YB spricht. Es hätte eigentlich bereits genügt, wenn sich YB Mühe gegeben hätte. Doch YB liess sich mit relativ geringem Aufwand bezwingen. Ausgerechnet Streller traf zum 1:0 für die Beppi, was auch gleich das Endresultat darstellte. Daran konnte auch das schöne Pyro-Intro, der volle Gäste-Balkon und der ausdauernde Support nichts ändern.

Servette 1 - 0 YB

Schneewittchen und die 7(00) Zwerge. So etwa lautete die Bilanz des Ausflugs nach Genf.

Die Ostkurve hatte für jeden - im Extrazug mitgereisten - Fan eine YB-Mütze organisiert. Und so marschierte die gelbschwarze Zwergenschar zum Stadion. Noch vor dem Spiel wurde ein neues Lied angestimmt...und es tönte auf Anhieb super. Schon vor dem Spiel war die Stimmung auf einem sehr guten Niveau. Vor Anpfiff strandete noch ein mittelgrosser Wal aus dem Genfersee im Stadion. Das arme Tier gab herzzerreissende Töne über die Stadionlautsprecher von sich. Mit lautem Pfeifen gelang es den YB-Fans schlussendlich, das Tier irgendwie aus dem Stadion zu vertreiben.

Zu Beginn des Spiels gab es eine Choreo mit dem Motto "Fight for your right ... to party". Mit Pyros wurde die Party eingeläutet. Es sollte sich aber gut zwei Stunden später herausstellen, dass YB an dieser Party nur das Buffet bezahlte. Die Bäuche schlugen sich andere voll.

Oder um wieder auf unser Märchen zurückzukommen; YB war so naiv und biss in den vergifteten Apfel der Hexe. Und seither schlummert unser Schneewittchen-YB in einem gläsernen Sarg und wartet darauf, vom Prinzen Gross wachgeküsst zu werden.

Für diejenigen, die Metaphern und Märchen nicht mögen hier noch die Kurzfassung: YB verlor 1:0.