Dienstag, 8. März 2011

Stellungnahme zu den Vorkommnissen in Zürich [05.03.2011]

Vergangenen Samstag kam es im Anschluss an das Auswärtsspiel in Zürich beim Bahnhof Altstetten zu einem Zusammenstoss zwischen YB-Fans und der Zürcher Stadtpolizei. Die Darstellung der Geschehnisse der beiden Parteien gehen deutlich auseinander. Aufgrund einer falschen Pressemitteilung der Polizei und der unterschiedlichen Berichterstattung sehen wir uns gezwungen, auch unsere Darstellung aufzuzeigen.

In der Medienmitteilung vom 6. März 2011 ist zu lesen: "Polizisten der Stadtpolizei Zürich bemerkten in den Fanmassen beim Bahnhof eine Passantin, die einen Schwächeanfall erlitten hatte. Sofort begaben sie sich zu ihr hin und leisteten erste Hilfe. Dabei wurden sie von YB-Anhängern unvermittelt und massiv angegriffen. Es flogen Steine und andere Wurfgeschosse. Zwei Polizisten wurden dabei leicht verletzt. Die Polizisten mussten mit Reizstoff und Gummigeschossen reagieren." Entgegen dieser Mitteilung waren es mehrere Fans, welche erste Hilfe leisteten. Dabei entstand eine kleinere Menschenansammlung. Ca. 10-15 Polizisten in Vollmontur, welche das Geschehen vorerst aus der Distanz beobachtet hatten, gingen plötzlich sehr zielstrebig auf die am Boden liegende Passantin zu. Umstehende Personen wurden dabei weggestossen. Die Polizei wurde zwar von den Fans laut und klar aufgefordert, sich nicht zu nähern - ein Angriff fand jedoch nicht statt. Die Aussage von Marco Cortesi, Medienchef der Stadtpolizei Zürich, ist dabei völlig falsch: «Wenn mehrere hundert Personen auf ein Dutzend Polizisten losgehen, müssen wir uns wehren». Erstens waren es keine „mehrere hundert Personen“ und zweitens ging die Aggression von der Polizei aus. Es ist völlig falsch, hier von „Notwehrhilfe“ zu sprechen, da die Polizei ohne Vorwarnung mit Schlagstöcken Personen zu traktieren begann. Ebenfalls wurde Pfefferspray aus nächster Nähe eingesetzt. Ein Mitglied von uns erhielt eine Ladung Pfefferspray direkt ins Gesicht, worauf er orientierungslos war. Reflexartig flüchteten wir in die Unterführung. Zum gleichen Zeitpunkt hatte die Polizei das Feuer mit Gummischrot eröffnet. Ein Zurückkommen zum Extrazug war für uns nun unmöglich. Zudem mussten wir weitere Passanten davon abhalten, weiterzugehen, da sie sonst direkt in die Schusslinie der Polizei geraten wären. Mit der Hilfe eines SBB-Mitarbeiters konnte der Extrazug danach vom anderen Perron über die Geleise betreten werden.

Leider können wir an dieser Stelle nicht dementieren, dass Steine geworfen wurden. Davon möchten wir uns klar distanzieren, möchten aber der Darstellung der Polizei widersprechen, dass zuerst Steine geworfen wurden.

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Medien bedanken, welche die Aussagen der Fans sowie die Stellungnahme des Dachverbands „gäubschwarzsüchtig“ in ihre Berichterstattung einbezogen haben. Diese Stellungnahme (http://1898.ch/forum/showentry.php?sNo=750555) unterstützen wir ebenfalls.